Die vier unterirdischen Absetzbecken von je 82 m Länge waren für ca. 140.000 Einwohner bemessen.
Der Weg des Abwassers durch die Kläranlage begann am Sandfang, wo sich die schweren mineralischen Stoffe auf dem Boden absetzten. Mit Hilfe der Rechenanlage wurden die letzten groben Stoffe von Hand aus dem Abwasser entfernt.
In der anschließenden Mischkammer, dem chemischen Teil der Anlage, wurde dem Wasser schwefelsaure Tonerde und Kalk beigemischt. Durch chemische Reaktionen sinken die Schwebestoffe schneller auf den Boden der anschließenden Absetzbecken.
Die für den gewünschten Absetzprozess erforderliche Reduzierung der Fließgeschwindigkeit wurde durch Vergrößerung des Fließquerschnitts erreicht.
Über die Ablaufgalerie verließ das so gereinigte Wasser die Anlage und wurde in den Main geleitet.
Das Anwachsen der Bevölkerung und die höheren Ansprüche an die Hygiene erforderte eine Erweiterung und Modernisierung der Anlage.
Von 1902 -1904 fanden die Umbaumaßnahmen statt. Die alte Anlage wurde um drei Längsbecken erweitert, die Becken geteilt und die Einlaufgalerie in die Mitte verlegt. Auf diese Weise standen 14 Kammern zur Verfügung.
Mit der Erweiterung wurde eine Mechanisierung der Anlage vorgenommen. Sie bestand in der Neugestaltung des Sandfangs und dessen Ausrüstung mit einem Bagger sowie dem Einbau einer mechanischen Rechenanlage - einer Konstruktion Frankfurter Techniker - sowie einer Vakuum/ Kompressionsanlage zur Schlammförderung. Dadurch verbesserten sich die unzumutbaren Arbeitsbedingungen sowie die Verfügbarkeit der Anlage in erheblichem Maße.
Die erweiterte und modernisierte Anlage war bis 1960 in Betrieb und diente nach dieser Zeit noch zur Regenwasserbehandlung.
Im alten Betriebsgebäude ist noch heute das Labor des Umweltamtes der Stadt Frankfurt am Main untergebracht. Die Anlage steht unter Denkmalschutz und wird erhalten.